Heute fuhren wir wieder zu „unserem“ Grenzübergang in Veľké Slemence. Die ankommenden Menschen sind oft verzweifelt und traumatisierte. Sie erzählen Geschichten von tagelangen Zugfahrten mit Explosionen in Hörweite und kilometerweiten Fussmärschen. Trotzdem sind viele erleichtert, die Tage und Nächte im Badezimmer oder Keller bei stundenlangem Luftalarm zermürben.
Da fast ausschliesslich Frauen und Kinder kommen, haben fast alle ihre Männer zurückgelassen. Werden sie überleben? Wann sieht man sich wieder? Was wird aus der Ukraine? Diese Fragen werden Kseniia immer wieder gestellt.
Viele sind von Schuldgefühlen geplagt, denken sie hätten Verwandte und das Land im Stich gelassen. Sie schämen sich mit nicht mehr als einem Koffer anzukommen und Hilfe anzunehmen.